- Parma
- Pạr|ma:italienische Stadt.
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Pạrma,1) Hauptstadt der Provinz Parma, in der Emilia-Romagna, Italien, 52 m über dem Meeresspiegel, an der Verkehrslinie Mailand-Ancona, am Nordfuß des Apennin, 168 400 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Universität (im 13. Jahrhundert entstanden), wissenschaftliche Institute, Konservatorium, Museen, Gemäldegalerie, Bibliotheken, Staatsarchiv; Maschinenbau, Textil-, Nahrungsmittel- (u. a. Parmaschinken, Parmesankäse, Teigwaren), Schuh-, pharmazeutische Industrie, Musikinstrumentenbau; Nahrungsmittelmesse; bedeutender Fremdenverkehr.Das mittelalterliche Stadtzentrum bildet der Domplatz mit dem bischöflichen Palast (1. Hälfte 13. Jahrhundert) und dem Dom, einer monumentalen dreischiffigen Basilika (1046 begonnen, 1117 von Erdbeben beschädigt, wieder errichtet als romanische Pfeilerbasilika) mit frei stehendem Campanile (1284-94) und reicher Innenausstattung: im rechten Querschiff Relief der Kreuzabnahme von B. Antelami, 1178; vom gleichen Künstler die Bischofskathedra in rotem Marmor, um 1180; Kuppelfresken von Correggio, 1526-30. Neben dem Dom das achteckige Baptisterium mit Loggien in fünf Geschossen (1196 begonnen; Bau und Skulpturen innen und außen von Antelami, u. a. die Reliefdarstellungen der 12 Monate). Wichtigste Bauten des 16. Jahrhunderts sind San Giovanni Evangelista (1498-1510, Barockfassade 1607; im Querschiff Skulpturen von A. Begarelli, um 1540; Kuppelfresken u. a. von Correggio; in den Klosteranlagen historische Apotheke aus dem 16. Jahrhundert und Bibliothek) und Madonna della Steccata (1521-39, Chorerweiterung 18. Jahrhundert; Deckenfresko im Chor von Parmigianino). Der Palazzo della Pilotta (1583-86 und 1602 ff. für die Farnese erbaut) enthält die Galleria Nazionale (u. a. Sammlung von Werken Correggios), das Museo Nazionale d'Antichità (Antikensammlung), die Biblioteca Palatina (1769 gegründet, mit klassizistisch ausgestatteten Sälen) und das Teatro Farnese (1618-19, für rd. 4 500 Zuschauer; über den Seitenportalen zwei Reiterstatuen der Farnese); klassizistisches Teatro Regio (1821-29; Museum); modernes Opernhaus von R. Piano (2001eröffnet).Parma, ursprünglich eine etruskische Siedlung, wurde 183 v. Chr. als römische Bürgerkolonie gegründet. Es entwickelte sich rechts des Flüsschens Parma auf dem Grundriss der römischen Stadt; auch links des Parma entstand eine kleine Wohnstadt, die bereits im 12. Jahrhundert in die Ummauerung einbezogen wurde. In langobardischer Zeit war es Sitz eines Herzogs, seit 774 eines fränkischen Grafen. Im Mittelalter nahm Parma an den Auseinandersetzungen zwischen Kaisertum und Papsttum lebhaften Anteil. 1322 kam Parma nominell an den Kirchenstaat, stand jedoch meist unter mailändischer und auch französischer (1500-12, 1515-21) Herrschaft. 1545-1860 war es Hauptstadt des Herzogtums Parma und Piacenza. Unter den Farnese entfalteten sich Kultur und Wissenschaft.2) Provinz in der Region Emilia-Romagna, Italien, 3 449 km2, 394 900 Einwohner.* * *
Pạr|ma: italienische Stadt.
Universal-Lexikon. 2012.